Anerkennung für ihren Einsatz
Renate Auer wurde von Ministerpräsident Mappus für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt. Die Radolfzellerin leitet die Selbsthilfegruppe für Eltern von drogengefährdeten und –abhängigen Kindern.
Radolfzell/Stuttgart – Es war ein glanzvoller Abend im Neuen Stuttgarter Schloss. Ministerpräsident Stefan Mappus übergab Preise an verdiente Initiativen, die im Landes-Wettbewerb „Echt gut – Ehrenamt in Baden-Württemberg“ erfolgreich waren, darunter auch an Renate Auer aus Radolfzell, die sich für Eltern von drogengefährdeten und -abhängigen Kindern einsetzt. Mehr als 1000 Gruppen und Vereine hatten sich in sechs Kategorien für den Ehrenamtspreis beworben. 26 000 Bürger stimmten anschließend im Internet oder telefonisch über die Gewinner ab. Lediglich die Top 10 einer jeden Kategorie empfing der Ministerpräsident in der siebten Auflage des Wettbewerbs in der Landeshauptstadt.
Und mittendrin die ehrenamtlich Aktive vom Bodensee. Sie schaffte es in der Sparte „Soziales Leben“ am Ende zwar nicht ganz auf das Treppchen der ersten Drei, war aber mehr als zufrieden damit, es unter die besten Zehn im Land geschafft zu haben. „Wir haben heute nur Gewinner im Saal. Sie wurden nominiert und haben es unter den vielen Bewerbern bis hierher geschafft. Das wollen wir heute feiern und uns ganz herzlich bei ihnen bedanken“, betonte der SWR-Journalist Markus Brock, der die Gala moderierte. Auch Ministerpräsident Stefan Mappus war voll des Lobs für die Geehrten: „In Baden-Württemberg sind 41 Prozent der Menschen ehrenamtlich tätig. Das ist ein unglaublich großer Schatz. Für unser Land ist dieses bürgerschaftliche Engagement sehr wertvoll. Diese Menschen sind allesamt Vorbilder, die einen unschätzbaren Beitrag für unser Gemeinwesen leisten. Sie stehen heute stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen im Land. Wir sind sehr stolz auf sie.“
Im Wettbewerbsbeitrag wurde die Arbeit von Renate Auer wie folgt beschrieben: „Sie setzt sich seit 1985 für Eltern drogengefährdeter und -abhängiger Kinder ein. Sie tut dies mit einer Selbsthilfegruppe im Raum Singen-Radolfzell-Konstanz, die sie einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch einlädt. Die Eltern können in einem geschützten Raum über ihre Probleme und Sorgen sprechen und finden Hilfe und Verständnis. Für neu hinzugekommene Eltern werden Einzelgespräche angeboten. Renate Auer wurde selbst durch ihren vor 15 Jahren abhängigen, heute geheilten Sohn dazu motiviert, betroffene Eltern zu betreuen und ihnen Mut zu machen. Sie stärkt die Angehörigen in Telefonaten, organisiert Treffen sowie Seminare mit psychologischer Betreuung. Unlängst wurde sie auch Vorsitzende der entsprechenden Landesvereinigung.“
Angetan von der Ehrenamtspreis-Gala im noblen Ambiente des Stuttgarter Schlosses zeigte sich die Radolfzellerin: „Das ist gewiss eine Anerkennung, die mir Freude bereitet. Man empfindet auch Dankbarkeit. Ich war nämlich wirklich überrascht, dass ich hier mit dabei bin. In erster Linie geht es mir in der Selbsthilfegruppe ja darum, meine Erfahrungen weiterzugeben.“
Südkurier vom 08.02.2011 Volker Knopf